Strom im Fort
Seit dem 12. Mai 2016 hat das Fort Hahneberg wieder Strom, festverlegt mit einem Erdkabel. Dieses Ereignis wurde in einer Feierstunde mit Vertretern des Bezirksamtes Spandau, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und der Knobelsdorff-Schule, Oberstufenzentrum Bautechnik I (OSZ) begangen.
Im Oktober 2007 wurde die Stromversorgung des Forts durch den Diebstahl des nur flach eingegrabenen und frei über den rechten Flankengraben geführten Kabels gekappt. Für den Eigentümer des Forts, das Bezirksamt Spandau, ebenso für die Arbeits- und Schutzgemeinschaft Fort Hahneberg e.V. (ASG) war klar, daß dringend Ersatz notwendig war und dieser nur als erdverlegtes Kabel sinnvoll ist. Solche Baumaßnahme mitten in einem Fauna-Flora-Habitat ist aber nur mit Zustimmung des Naturschutzes möglich. Bis 2009 sollten die Planung abgeschlossen und die notwendigen Gelder zur Verfügung gestellt sein. Insgesamt wurden die Kosten für einen neuen Anschluß auf 30.000 Euro geschätzt. Einige Vorarbeiten, wie das Verlegen eines Leerrohres bis zum Fort, vollbrachte die ASG unmittelbar in Eigenleistung.
Durch einen Bericht der »Berliner Woche« wurde das Problem des fehlenden Anschlusses im November 2011 wieder in das Bewußtsein der Öffentlichkeit gebracht. Bis dahin hatte sich in der Sache nichts getan. Notwendiges Geld war im Haushalt des Bezirksamtes nicht eingestellt worden.
Im Frühjahr 2015 wurden durch Initiative des Bezirksbürgermeisters Herrn Kleebanks die notwendigen Mittel zum Kauf des Kabels bereitgestellt. Außerdem erhielt die ASG Spenden, unter anderem vom Parterverein Berliner Unterwelten e.V. (BUeV). Der Hausanschluß am Beginn des Hohlweges war zu diesem Zeitpunkt bereits fertig. Die ASG verlegte im September die Hauptleitungen von der Hauptverteilung in die verschiedenen Bauteile. Dazu mußte der Haupthohlweg mit Hilfe eines Kleinbaggers aufgeschachtet und zum Teil Fundamente unterfahren werden. Der große Brocken Arbeit war nun noch, die 400 Meter von dort in das Fort zu überwinden. Hier kam die Unterstützung durch die BVG mit Kabelzugmaschine und Lehrlingen, die zum Elektroniker für Betriebstechnik ausgebildet werden genau richtig. Im Oktober war dann die Verbindung vom Hausanschluß zur Hauptverteilung im Fort hergestellt. Die Mitarbeiterzeitung »Profil« berichtete in Ihrer Ausgabe 10/2015 darüber. Und im April 2016 konnte endlich der Strom auf die Verteilungen aufgeschaltet und der Hausanschluß in Betrieb genommen werden.
Bei den Lehrlingen der BVG und des OSZ bedankten wir uns mit Gutscheinen, die ihnen das ganze Jahr ermöglichten, an unseren Veranstaltungen oder Führungen teilzunehmen. Für die Mitarbeiter und für Mitglieder des BUeV organisierten wir eine Fledermaus-Führung in der Dämmerung durch das Fort.
Seit diesem Jahr müssen wir nun bei Veranstaltungen nicht mehr auf Dieselaggregate zurückgreifen und können die Führungswege jederzeit lärmfrei beleuchten. Auch die notwendigen Instandhaltungs- und Restaurierungsarbeiten können durch das OSZ und die ASG wieder uneingeschränkt fortgeführt werden. Bilder zu dieser Entwicklung und den Arbeiten haben wir in der Galerie »Stromanschluß 2016« zusammengefaßt.