Einheimische Fledermäuse und SARS – CoV 2

Ein Informationsblatt der Deutschen Fledermauswarte

Fachverbände zu Fledermäusen
Kopf des Informationsblattes über Einheimische Fledermäuse und SARS-CoV-2

Selbstverständlich werden wir auf unseren Führungen zum Thema Fledermaus auch nach dem Risiko gefragt, daß von ihnen als Überträger von Viren ausgeht. Unsere Erklärer stehen in engem Kontakt zum Berliner Artenschutz Team e.V. (BAT) und der Vereinigung Deutsche Fledermauswarte und sind daher immer auf aktuellem Wissensstand.

Im April 2020 wurde eine gut handhabbare Zusammenstellung der Forschung in einem Informationsblatt veröffentlicht. Neben den bereits erwähnten zwei Vereinen waren daran auch die von uns geschätzten Institutionen Universität Greifswald, das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und der Bundesfachausschuß Fledermaus des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU). Am Anfang des Informationsblattes stehen kurze, teils sehr einprägsame Merksätze, die auf den weiteren Seiten erläutert werden. Außerdem sind im Dokument die wesentlichen Quellen des aktuellen Forschungsstandes angegeben.

Fledermäuse im Winterquartier

10 Merksätze fassen im Informationsblatt die internationale und für einheimische Fledermäuse vertiefte Forschung zusammen:
Einheimische Fledermäuse sind nicht mit SARS-CoV 2 infiziert. Das auf den Menschen übertragene SARS-CoV 2 ist ist genetisch eng mit Viren von Wildtieren verwandt, aber eben nicht identisch. Eine Übertragung von SARS-CoV-ähnlichen Viren aus Fledermäusen direkt auf Menschen ist sehr unwahrscheinlich. Fledermäuse nun auf Grund einer vermeintlichen Gesundheitsgefahr zu bekämpfen ist völlig unbegründet.

Nach bisherigen Erkenntnissen sind bei SARS-ähnlichen Coronaviren immer Zwischenwirte notwendig, um einen auch den Menschen befallenden oder ihn gefährdenden Erreger entstehen zu lassen.
Fledermäuse sind und bleiben regional und weltweit wichtige und unverzichtbare Akteure in Ökosystemen. Um sie und uns zu erhalten, bleibt es also weiter sinnvoll, Tieren ihren (möglichst ungestörten) Lebensraum zu schützen. Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien durch von Wildtieren stammenden Viren kann auch in Zukunft gering gehalten werden, indem der Natur- und Tierschutz verbessert wird.

Das Informationsblatt können Sie sich unter anderem bei den Deutschen Fledermauswarten herunterladen. (PDF-Datei, 7 Seiten, etwa 850kB)