Verein

Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 wurde das Fort Hahneberg, dass im Grenzstreifen der DDR lag, wieder für Jedermann zugänglich. Da dies einerseits gefährlich war und andererseits vieles noch in dieser Zeit zerstört wurde, ließ das Bezirksamt Spandau, das Gelände einzäunen. Die Gemeinde Staaken stellte hierzu den ehemaligen Grenzzaun der DDR zur Verfügung. Ausgeführt wurden die Arbeiten durch den Fuhrunternehmer Peter Herzog.

Kehlkaserne, um 1990

Da der Bezirk aus finanziellen Gründen nicht in der Lage war, sich um das Fort zu kümmern, wurde angeregt, einen Verein zu gründen, der diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen würde. So entstand im Jahre 1993 die Arbeits- und Schutzgemeinschaft Fort Hahneberg e.V., Peter Herzog wurde im Folgenden ihr 1. Vorsitzender. Nachdem er sein Amt abgab, wurde er auf Grund seiner großen Verdienste um das Fort, zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Zunächst waren es hauptsächlich Aufräum- und Sicherungsmaßnahmen, die von der ASG geleistet wurden, da man das Fort wieder der breiten Öffentlichtkeit zugänglich machen wollte. Hierzu musste ein Führungsweg durch das Fort ausgearbeitet und die entsprechenden Erklärungen vorbereitet werden. Das dazu erforderliche Wissen um die Bedeutung der einzelnen Gebäude und der geschichtliche Hintergrund des Forts wurde erforscht und somit der Grundstein für die Führungen gelegt. Immer wieder werden neue Erkenntnisse gefunden, so dass die Geschichtsforschung auch heute noch nicht abgeschlossen ist.

Nacht der 1.000 Kerzen

Im Laufe der Zeit kamen weitere Aufgaben auf die ASG zu. So wurden regelmäßig Feste wie Sommerfest, die »Nacht der 1000 Kerzen« und Andere veranstaltet. In den ersten 15 Jahren fanden auch Geburtstagsfeiern, Abiturfeten oder Hochzeiten im Fort Hahneberg statt. Des Weiteren stand das Fort bei mehreren Filmproduktionen als Kulisse zur Verfügung. Die jüngsten Angebote der ASG sind »Schatzsuchen« für Kinder und Führungen mit den Themen Natur im Fort und das Leben der Fledermaus.

In den letzten Jahren richtete der Verein verschiedene Historische Feste aus. Dafür wurde eine kleine Festungsmannschaft gegründet, die in historischen Uniformen aus der Zeit um 1900 bei den Veranstaltungen militärischen Alltag nachstellen.
Ausstellungen von Malern aus ganz Deutschland in den Räumen des Forts wurden gern besucht. Lesungen wie der »Mörderische Sonnabend« und klassische Konzerte sind ein weiterer fester Bestandteil des Lebens, das sich heute im Fort Hahneberg abspielt.
Eine Vielzahl von Aufgaben steht an, die durch ehrenamtliche Tätig­keit bewältigt wird. Für die Weiterentwicklung des Geländes, die Rekonstruktion von Gebäudeteilen oder den Ausbau der Stromversorgung müssen Anträge unter Berücksichtigung des Natur- und des Denkmalschutzes gestellt werden. Sowohl die Führungen, als auch unsere zum Teil mehrtägigen Veranstaltungen benötigen langfristige Planung, den Kontakt mit Partnern und eine möglichst weit wirkende Öffentlichkeitsarbeit.

Opferschicht auf dem linken Flankenblock, April 2019

Aktuell steht der Schutz der Mauerreste von Spitzgrabenwehr und linker Schultergrabenwehr im Zentrum unseres Interesses. Für Veranstaltungen möchten wir, wie es bis 2009 möglich war, den linken Innenhof nutzen und erarbeiten mit fachlicher Unterstützung ein Brandschutzkonzept. Dass Fledermäuse das Fort als ihr Habitat ansehen, möchten wir durch den Bau von Sommerquartieren im linken Flankengraben und durch die Rekonstruktion des Daches der Kehlkaserne sichern. Jedes Wochenende von April bis Oktober sind wir für Besucher an Kasse, Büchertisch oder als Erklärer auf den Führungen im Fort. Die Führungswege müssen über das Jahr von herabfallendem Laub oder Ästen, immer wieder auch von rutschendem Schutt beräumt werden. Zweimal im Jahr ist es erforderlich die Wiesenflächen auf den Gebäuden und in den Höfen zu mähen.
Für all dies sucht der Verein verstärkt neue Mitglieder.