Außergewöhnliche Funde beim GEO–Tag der Artenvielfalt

Eröffnung des GEO-Tages
Grußworte am Beginn des GEO-Tages

Die Arbeits- und Schutzgemeinschaft Fort Hahneberg e.V. ist Mitglied im Regionalpark Osthavelland-Spandau e.V.. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, als Netzwerk für landschaftliche, touristische, infrastrukturelle und kulturelle Verbindungen zwischen den Gemeinden des Osthavellandes und Spandaus zu dienen.  Unter der Federführung der Arbeitsgruppe Landschaftspflege und Naturschutz wurde am

Erkunden einer Baumhöhle mit Endoskopkamera
Eine Baumhöhle wird mit Endoskopkamera erkundet.

Sonnabend, dem 25. Juni 2016, zwischen 10 und 17 Uhr ein länderübergreifender GEO-Tag der Artenvielfalt durchgeführt.
Dazu war das Gebiet des Spandauer Eiskellers und der Falkenseer Kuhlake ausgewählt worden, deren vielgestaltiges Mosaik unterschiedlicher Biotope mit dichtem Wald, offenen Flächen und moorigen Standorten als faszinierender Lebensraum von 30 Naturschutzexperten untersucht wurde.

Amphibienführung
Erläuterungen während der Führung zu Amphibien

Berliner und Brandenburger Bürgerinnen und Bürger waren mit den Naturschutz-Experten der beteiligten Verbände und Vereine unterwegs, um die Artenvielfalt des länderübergreifenden Gebietes zu beobachten und zu kartieren. Besondere Angebote, wie die Fledermausführung lockten trotz des heißen Wetters über 30 Interessierte an. Vier Fledermausarten konnten mit Hilfe von Detektoren bestimmt werden.

Mit Keschern ausgerüstet, konnten die Kinder seltene Amphibien selbständig unter der Anleitung der Experten aus dem Niederneuendorfer Kanal fangen und deren Art bestimmen. Dabei konnten überraschenderweise alle 9 in der Berliner Region heimischen Arten unmittelbar gefunden werden.
Ein weiteres Highlight für die Kinder war die „Becherlupensafari“, bei der ein „Wiesenfenster“ von einem Quadratmeter Größe genau erkundet wurde.

Schon am frühen Morgen konnten die Vogelkundler über 60 Vogelarten im Gebiet erfassen. In der glühenden Mittagshitze waren dann die Botaniker unermüdlich unterwegs, um typische und seltene Pflanzen zu bestimmen. Dabei wurden 283 Arten gefunden und 43 Vertreter von Flechten und Moosen registriert werden. Darunter befindet sich eine als ausgestorben geltende Art. Auch die Insektenforscher waren bei ihrer Suche sehr erfolgreich, fanden sie doch bei 144 Einzelarten, zu denen auch Spinnen, Falter und Heuschrecken zählen, gleich zwei Neu- bzw. Wiederfunde einer Wanzen und einer Käferart. Die Pilzkundler konnten auf den Fund von 63 unterschiedlichen Pilzarten stolz sein.

Publiziert werden die Ergebnisse  in der Online-Ausgabe der Zeitschrift GEO und im Datenportal „Naturgucker“.

Im Vorfeld des Tages fanden zwei Expertenspaziergänge statt, zu denen die AG Naturschutz die Naturschutz-, Forst- und Wasserverwaltungen eingeladen hatte, um länderübergreifende Denkansätze in Gang zu bringen. Dabei stellte sich heraus, dass es bisher keine abgestimmten Planungen und Projekte gibt und die Akteure sich untereinander nicht kannten. Künftigen Austausch bei gemeinsamen Planungen und Entwicklung zu fördern ist die gesetzte Aufgabe. Veränderungen im Gebiet ergaben sich bisher durch Grundwasserabsenkungen, Aufforstung und Wiesenumbruch, könnten aber zusätzlich durch den Bau einer Umgehungsstraße verstärkt werden.
Diese Fülle an fachlichen Ergebnissen des GEO-Tages steht für die hohe  Naturschutzwürdigkeit des Gebietes  von Eiskeller und Kuhlake. Dieses Gebiet im Übergang zwischen Berlin und Brandenburg und zeigt, dass der Lebensraum seltener und wertvoller Arten nicht an Ländergrenzen endet.

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